Trotz höherer Steuern ist die Zahl der Mietwohnungen nicht gewachsen. Was tun?
Leserbriefe
Plaues Wunder
Aus ff 08 vom Donnerstag, den 22. Februar 2024
ff 6/24 über die Pläne für ein neues Luxushotel in Villnöss
Ihr Artikel erscheint mir wichtig, schon allein deshalb, weil sich nicht alle Villnösser auf ein Luxushotel am Plauerhof bei der Kirche von St. Magdalena freuen.
Erstens hinterfrage ich, ob wir in Villnöss Hotels im Luxussegment brauchen. Welchen Mehrwert bringen sie der Bevölkerung? Die rein wirtschaftlichen Überlegungen auswärtiger Unternehmer gehen nicht selten so weit, dass sie ihre Hotels an irgendwelche fremde Investoren frei verkaufen. Daraus folgt, dass wir als Gemeinde gar nichts mehr mitgestalten können. Die bestehenden vorwiegend kleinstrukturierten Betriebe reichen doch, um vielen Villnössern Arbeit im Tal zu bieten; Freizeitangebote sind vor Ort.
Zweitens genügt es nicht, einen Stararchitekten wie Matteo Thun anzuheuern, der im handgestrickten Jangger auf ökologische Bauweise setzt. Ein sensibles landwirtschaftliches Gebiet ist mit einem Hotelkomplex mit (vorerst nur) 30 Zimmern keine grüne Wiese mehr. Gute Baugründe sind knapp und mehr Luxus lässt die Lebenshaltungskosten nach oben schnellen. Die Leidtragenden sind wieder wir Einheimischen.
Drittens, die Bewohner der Ortskerne von St. Peter und St. Magdalena sind bereits jetzt schon verkehrsgeplagt. Künftige Hotelbetreiber, allen voran die Lüsner Hoteliersfamilie Hinteregger, sind gefordert, sich gut zu überlegen, wie sie ihren exklusiven Gästen, (schwer zu findenden) Fachkräften und Lieferanten sanfte Mobilität schmackhaft machen.
Das Tal ist drauf und dran den Anspruch als alpine Perle „in unberührter Natur“ zur Worthülse verkommen zu lassen. Ich wünsche mir, dass wir unserem Heimattal treu bleiben – ohne scheinheiliges Luxus-Naturhotel.
Sigrid Leitner, Villnöss
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