Leserbriefe

Il Combattente

Aus ff 19 vom Donnerstag, den 09. Mai 2024

 

Über den Großgrund­besitzer Roberto Sossai und die BBT-Baustelle in ff 16/24

Dass beim Bau des Brenner Basistunnels Ausbruchsmaterial anfällt und jener Teil, welcher nicht wiederverwendet werden kann, deponiert werden muss, liegt auf der Hand. Das beachtliche Gesamtvolumen der Deponie ergibt sich aus dem Entscheid nicht nur das Ausbruchmaterial des Brenner Basistunnels, sondern auch jenes der Zulaufstrecke Franzensfeste-Waidbruck zu deponieren. Für letzteren Abschnitt fällt aufgrund der schlechten Geologie wesentlich mehr zu deponierendes Material an. Dies zeigen auch die zahlreichen technischen Bewertungen, welche im Vorfeld durchgeführt wurden. Mit dem Eigentümer wurden diverse Gespräche geführt mit der Absicht eine einvernehmliche Lösung herbeizuführen. Dabei wurde unter anderem angeboten, den Hof zu verlegen bzw. eine zeitweilige Besetzung durchzuführen. Weiter wurde zugesichert, dass nach Abschluss der Arbeiten die Gründe wiederum zurückgekauft werden können. Leider führte keines dieser Gespräche zum Ziel.Besonders durch den Einsatz der lokalen Behörden wurde und wird sichergestellt, dass die Interessen der Privaten bestmöglich geschützt werden können. Gleichzeitig muss die Gesamtdimension dieser Projekte von europäischer Tragweite gesehen werden. Der angeführte Preis der Enteignung ist hoch, da man für die Enteignung den Grund in eine Zone für öffentliches Interesse umwandeln muss. Mit Sicherheit war es sinnvoll, dass das Land und nicht der Infrastrukturbetreiber RFI enteignet. Dies auch deswegen, da diese Flächen morgen wieder zur Verfügung stehen werden, und Land samt Gemeinde sollen über dessen Entwicklung entscheiden können. Dies immer unter der Voraussetzung, dass der Private sie nicht selbst zurückkaufen möchte.

Martin Ausserdorfer, BBT-Beobachtungsstelle

Leserkommentare

Kommentieren

Sie müssen sich anmelden um zu kommentieren.