Leserbriefe

Hilfe, ich werde Vereinsmaier!

Aus ff 21 vom Donnerstag, den 23. Mai 2024

 

Was es bedeutet, wenn man die Kinder in einen Sportverein einschreibt

Ich bin Vater von zwei Kindern (7+9 Jahre), und so wie meine Frau und ich sind auch sie sehr sportbegeistert. So haben wir unsere Kinder auch in Vereinen angemeldet (Fußball, Tanzen, Skifahren, Handball) und fast überall die gleiche Erfahrung gemacht. Entweder findet das Familienleben nur noch in einem Verein statt oder das Kind ist nach der Saison aus diesem Verein raus.

Mehrmals die Woche Training und am Wochenende Turniere quer durchs Land von Sand in Taufers bis zum internationalen Meeting in Innsbruck. Ein Kind und zwei Sportarten oder Vereine sind nicht kombinierbar. Fußball beginnt im Jänner (für 7-Jährige!), Skifahren endet im Mai und dazwischen liegt noch das internationale Handballturnier und der obligatorische Vereins­abend mit der Vorstellung des Leitbildes und der Vereinsregeln und wehe du gehst da nicht hin!

Da fast alle Vereine auf Anwesenheit bestehen, sei es beim Training oder bei Turnieren, muss sich heute ein siebenjähriges Kind, wenn es z. B. nur Fußball spielen will, voll und ganz einem Verein widmen. Bei Kindern ab einem gewissen Alter und Meisterschaften kann ich das verstehen, aber mit sieben Jahren sollten Bewegung, Freunde und Spaß im Vordergrund stehen.

Ich schätze die ehrenamtliche und so wertvolle Arbeit der Menschen in den Vereinen sehr, aber bitte lasst Kinder Kinder sein, denn der FC Hintertupfing ist noch lange nicht PSG (Paris Saint Germain) und dies ist auch gut so.

Michael Kompatscher, Bozen

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