Leserbriefe

Katastrophen

Aus ff 46 vom Donnerstag, den 14. November 2024

Über die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten und die Südtiroler ­Reaktionen dazu

Alles sollte und müsste ein Limit haben, aber nein. Südtirols Senatorin Julia U. hat Trumps Wiederwahl als Katastrophe bezeichnet, obwohl kurz zuvor bei der Katastrophe in Valencia mehr als 200 Personen das Leben verloren, außerdem gab es allein in der Emilia Romagna dieses Jahr gleich zwei davon. Eine weitere Katastrophe sind der Ukraine Krieg, die über 43.000 Toten im Gaza-Streifen oder der schlimmste unter den anderen 100 Kriegen, der im Sudan, mit 120.000 geschätzten Toten und 11 Millionen erzeugten Flüchtlingen. Außerdem ist ihr völlig unverständlich, wie jemand eine Figur wie Trump wählen kann, der bei einer demokratischen Wahl weit über 70 Millionen Stimmen einfuhr. Als Politkünstler wundert es mich hingegen, wie jemand Julia U. wählen kann, und noch mehr verblüfft es mich, dass die Opposition nach so einer „katastrophalen“ Aussage nicht ihren Rücktritt fordert.

Und last but not least erklärte uns ein „Experte“ in der Südtiroler Rai, weshalb die Umfragen bei der US-Wahl nicht mit dem Ergebnis übereinstimmen würden. Er sagte, die Trump-Wähler hätten sich geschämt zuzugeben, für ihn zu stimmen. Allein diese Analyse stufe ich als Ignoranz-Nobelpreis-würdig ein, denn das nicht experte Volk hat mittlerweile vernommen, wie Wahlumfragen und Projektionen auch dazu verwendet wurden, Wahlen zu beeinflussen oder – wie wahrscheinlich in diesem Fall –, es wenigstens zu versuchen?!

Klaus Demetz/„SantaKlaus“, Wolkenstein

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