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Leserbriefe
Die Köpfe der Zukunft
Aus ff 01 vom Donnerstag, den 02. Januar 2025
Südtirols Top 100 unter 40. Titelgeschichte in ff 47/24
Erfolg zu definieren, ist keine einfache Aufgabe. Die ff erklärt, dass sie Menschen ausgewählt hat, „die mit frischen Ideen und smarten Lösungen bereits Sichtbares und Messbares geleistet haben und (...) sich in ihrer Branche oder in der Öffentlichkeit einen Namen gemacht haben“. Diese Liste hebt – volens nolens – jene hervor, die in der Gesellschaft Respekt und Wertschätzung genießen.
100 Persönlichkeiten, zugeordnet verschiedenen Bereichen – von Sport bis Wirtschaft –, wurden dafür ausgewählt. Auffällig ist, dass niemand aus dem Bereich Soziales es in die Top 100 geschafft hat. Das wirft für mich eine Frage auf: Gibt es in Südtirol wirklich keine „soziale“ Top-Persönlichkeit unter 40?
Natürlich ist der soziale ein besonderer Bereich: Die Menschen, die in diesem Umfeld tätig sind, stellen sich selbst nicht in den Mittelpunkt. Ihre Arbeit führt nicht zu monetärem Gewinn – weder für Unternehmen noch für TV-Kanäle, Theater, Kinos oder Social Media.
Dennoch: Was wäre, wenn sich niemand um unsere Obdachlosen kümmern würde? Was, wenn es keine Personen gäbe, die für die Integration von Menschen mit Behinderung, Migranten oder das Wohlbefinden unserer älteren Mitbürger sorgen?
Ist es nicht ebenfalls ein großer Erfolg, solche Menschen in unserer Gesellschaft zu haben? Menschen, die täglich für das Wohl der Gemeinschaft arbeiten, sich für andere einsetzten, gleich wie junge Politiker?
Der soziale Sektor ist genauso wichtig wie Sport, Wirtschaft, Politik oder Kultur. Es ein schönes Zeichen der Wertschätzung, auch besonders engagierte Persönlichkeiten aus diesem Bereich in die Liste der „Top 100“ aufzunehmen.
Und falls in Südtirol wirklich niemand unter 40 zu finden ist, der in diesem Bereich herausragt – wäre dies nicht alarmierend? Höchste Zeit zu hinterfragen, warum das so ist.
Mein Wunsch für 2025 und alle darauffolgenden Jahre: eine Gesellschaft, die einen aktiven und lebendigen sozialen Sektor als Erfolg ansieht – und als solchen gebührend anerkennt.
Martina Gianola, Bozen
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