Leserbriefe

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Aus ff 17 vom Donnerstag, den 24. April 2025

Was Arno Kompatschers Autonomiereform taugt. Titelgeschichte in ff 16/25

Die Autonomiereform ist durch Verhandlungen mit den römischen Rechtsparteien zustande gekommen. Für manche vielleicht überraschend, da die Fratelli d’Italia auch Teil der momentan amtierenden Zentralregierung in Rom sind und frühere Äußerungen des Ministerpräsidenten Giorgia Meloni und die Haltung eines signor Ignazio La Russa gegenüber dem Faschismus hoffentlich nicht vergessen sind.

Lange Zeit bestand eine Brandmauer zwischen der Südtiroler Politik und den ideologischen Nachfahren der Fasci eines Benito Mussolini, seit dem Regierungsantritt des Rechtsbündnisses ist diese Barriere eingestürzt und es wurde offenbar, dass ein gutes gegenseitiges Verhältnis möglich ist, wenn in Sachen Südtirol eine für beide Seiten akzeptable Lösung gefunden wird.

Dass sich im Logo der Fratelli die Flamme des einstigen neofaschistischen MSI befindet, stört nicht mehr. Wenn man in die jüngere Geschichte unseres Landes zurückblickt, kann man feststellen, dass die bislang chronisch stärkste Partei immer schon rechts einzuordnen war und bis zum heutigen Tag trotz weltmännischen Auftretens der jetzigen Politikgeneration nach innen hin zentralistisch und autoritär war und ist.

Das Hindernis betreffend Südtirol wurde beseitigt, Rechts und Rechts gesellt sich gern. Der Gebrauch der deutschen Sprache in Medien und in Schulen ist schon lange kein Thema mehr, schon lange geht es in Sachen Autonomie um etwas, was man lokale Macht nennen kann. Lokale Macht hat die Menschen besser und mehr im Griff.

Georg Lezuo,Bozen

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