Leserbriefe

Südtiroler Sportler

 

Der Journalist Corrado Augias und sein Spruch, Jannik Sinner sei ein „widerwilliger Italiener“.

Da ist sie wieder, die ­Gretchenfrage: Wie halten es die Südtiroler Sportler mit der Nationalität? Besonders italienische Journalisten können es nicht lassen, von unseren Sportlern den Offenbarungseid gegenüber dem Staat einzufordern.

Das letzte Beispiel lieferte der Journalist Corrado Augias, der Jannik Sinner als „widerwilligen Italiener“ bezeichnete und dessen Vater ein holpriges Italienisch unterstellte. Der Hinweis, dass bei den Sinners zu Hause Deutsch gesprochen wird, klingt wie ein Vorwurf. Unsensibler und geschichtsver­gessener kann man wohl kaum argumentieren.

Der sportliche Erfolg gebührt in erster Linie Sinner selbst. Dass sich viele mit ihm freuen, ist doch schön, und dass sich die ­Südtiroler in erster Linie mit ihm freuen dürfen, ist doch selbstverständlich.

Italienische Journalisten könnten statt nationalistischer Berichterstattung vermehrt daran denken, den Augiasstall in anderen ­Bereichen aufzuräumen.

Pius Leitner, Vahrn

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