Leserbriefe

Fahnatismus

 

Katharina Zeller und die Aufregung um die Trikolore: Gastbeitrag von Hannes Obermair in ff 22/25

An der Trikolore reiben sich wieder die Geister, vor allem die Kleingeister, und zwar nach dem Grundsatz: Je ­kleiner der Geist, desto größer die Reibung. Man sollte sich dabei ab und zu vor Augen halten, was die ­Trikolore nicht ist.

Sie ist kein Beutestück. Sie gehört nicht den italienischen Nationalisten, auch wenn einige von ihnen meinen, dass es so sei.

Sie ist kein Messgerät, um festzustellen, wer ein guter Italiener ist und wer nicht.

Sie ist auch kein Ersatzpass für italienische Staatsbürger.

Würde man nur diese drei Aspekte berücksichtigen, wäre die Sinnlosigkeit der meisten Polemiken rund um die „Fahne“ leicht ersichtlich.

Was bei der „Investitur“ der neuen Meraner Bürger­meisterin geschehen ist, schaut bei Tageslicht aus wie die Krönung einer Erdbeerkönigin, wo der Großknecht der frisch gekürten ­Bäuerin unbedingt den alten Trachten­hut aufsetzen will, den die „Königin“ nicht besonders passend findet.
Ein vergoldetes Krönchen wäre vielleicht passender gewesen. Also legt sie den Hut gleich wieder beiseite.

Dass die italienische Presse nach dieser „Krönungsmesse“ einen nationalen Aufschrei von sich gibt, halte ich für erstaunlich. So viel Lärm bei so wenig Substanz.

Josef Perkmann, Lana

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