Leserbriefe

Knatter, knatter

 

350 historische Traktoren fuhren die Stilfser-Joch-Straße hinauf. Bild der Woche in ff 26/25

Die internationale Traktoren-Großveranstaltung am Stilfser Joch hat erneut gezeigt, dass unsere politischen Entscheidungsträger den Zusammenhang zwischen motorisierten Spaßveranstaltungen und Erderwärmung ignorieren. Tagelang wurden Oldtimer-Traktoren heran- und herumgefahren. Armer König Ortler im Hintergrund, der aufgrund des Klimawandels stetig schmilzt. Gibt es denn angesichts der wissenschaftlichen Belege und offensichtlichen Tatsachen noch eine Entschuldigung für derartige Fehlentscheide? Absolut unverzeihlich angesichts des Ernstes der Lage!

Die unzähligen „Porsche-, Harley- und Fendtfahrer“ leben rücksichtslos, mit infantiler Verwegenheit ihr Ego aus. Mit Unterstützung der Gemeinde- und Landespolitik. Klimaschutz verträgt aber keinen Aufschub mehr – das wissen wir. Dem massiven motorisierten Freizeitverkehr kreuz und quer durch die Alpen müssen Grenzen gesetzt werden. Gemeinde- und Landespolitiker brauchen uns nicht mehr mit der Ausrede abspeisen, die Umsetzung sei schwierig. Klimaschutz ist nun mal kein Sofa. Sie sind vom Volk dafür gewählt und bezahlt, konkrete, wirksame Lösungen zu suchen, etwaige gesetzliche Hürden zu beseitigen und dafür zu sorgen, dass Allgemeininteresse und das Wohl unserer Nachkommen endlich Vorrang haben. Volksvertreter, die unsere Heimat und das Erdenklima nicht schützen, sollen ihren Platz an motivierte und fähige abtreten – für einen unverzüglichen Kurswechsel. Am Stilfser Joch so schnell wie möglich: vorerst mindestens einen motorenfreien Tag pro Woche, ein Tageslimit für Motorfahrzeuge und eine seriöse Maut zur Finanzierung weiterer umweltschützender Maßnahmen.

Josef Gruber, Schleis/Mals

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